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Was ist eigentlich eine "Sehschule"?

 

"Sehschule" ist ein alter Begriff, der sich aufgrund der Eingängigkeit wacker hält! Früher wurde die Sehschwäche eines schielenden Auges durch "schulende" Aufgaben aktiv gefördert (visuelle Suchspiele, Ausstreichaufgaben etc). Heute weiß man, dass das Abkleben des besseren Auges über eine bestimmte Zeit jeden Tag ausreicht, um das schiel-sehschwache Auge zu fördern. 

 

Die "Sehschulen" sind heute Abteilungen zur operativen Behandlung des Schielens und zur Kontrolle der Pflastertherapie in großen Abständen, während die kurzfristigen Kontrollen in den wohnortnahen Augenarztpraxen mit Orthoptistin durchgeführt werden. 

 

Je nach Klinik erfüllen die "Sehschulen" mehrere Aufgabengebiete: im Fall unserer Augenklinik am Uniklinikum des Saarlandes sind dies die folgenden:

  • Schielbehandung & Orthoptik: Diagnostik und Behandlung des Schielens im Kindes- und Erwachsenenalter, Früherkennung und Vorbeugung oder Therapie der schielbedingten einseitigen Sehschwäche im Kindesalter. Diagnostik (Unfall? Lähmung?) und Behandlung des Schielens bei erwachsenen Patienten. Operative Korrektur einer Schielstellung in jedem Lebensalter. 
  • Neuroophthalmologie (Behandlung von Sehstörungen, die durch neurologische Erkrankungen hervorgerufen werden, wie zum Beispiel Schlaganfälle oder Hirntumoren)
  • Kinderophthalmologie (Behandlung aller KInder bis zum 16. Lebensjahr, egal welche Erkrankung oder Unfall sie in die Augenklinik führt)
  • Low Vision Versorgung / Sehbehindertenambulanz: Untersuchung und Diagnostik bei angeborenen oder erworbenen Sehbehinderungen, Beratung zur Integration in der Schule, Hilfen am Arbeitsplatz. Zudem Anpassung von optischen und / oder elektronischen Sehhilfen, damit die Betroffenen ihren Alltag möglichst optimal meistern können. 
  • Gutachterliche Tätigkeit, insbesondere bei Fragen der Blindenhilfe. 

 

Die Arbeit an unserer Sektion "Kinderaugen" ist somit im Vergleich zu anderen Universitäts-Augenkliniken außergewöhnlich vielfältig. Andere Unikliniken haben für diese Aufgabenbereiche zwei bis vier Abteilungen. 

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